February 5, 2011

Christian Opitz 2010: Befreite Ernährung


lopo)
02/07'11 Eine völlig verschobene Wahrnehmung
02/13'11 Mixed, not shaken. "Gerührt, nicht geschüttelt."
02/13'11 Sunshine Vampires

Eyes of Opitz & Buchbesprechung im Rohkost-Wiki

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S. 17) Essen wie die Ur-Olympioniken oder wie die Krieger Spartas und Roms

Im antiken Griechenland war auch bekannt, dass der Mensch nicht dreimal täglich schwere Mahlzeiten essen sollte. In der griechischen Kultur, in der ein gesunder und gut entwickelter Körper geradezu kultisch verehrt wurde und Naturheilkunde eine hochentwickelte Wissenschaft war, aßen die Menschen tagsüber gewöhnlich sehr leicht. Rohes Gemüse, Früchte, Oliven, Rohmilch-Schafskäse, leicht verdauliche und vitalstoffreiche Rohkost gab den Menschen tagsüber genug Kraft, ohne zu belasten. Abends wurde dann mit richtig großem Hunger eine größere Mahlzeit gegessen. Dieser Rhythmus ist ebenso gut wie jeder andere, der dem Körper irgendwann am Tag Pausen von schwerer Verdauungsarbeit gönnt. Sowohl die für ihre unglaubliche körperliche und geistige Kraft bekannten Krieger Spartas wie auch später die römischen Legionäre aßen tagsüber kleine Mengen an gekeimtem Getreide und erst nach getaner Arbeit (Training, Märsche oder Schlachten) wurde eine richtige Mahlzeit gegessen.
Ori Hofmekler hat auf der Basis dieser antiken Ernährungsrhythmen ein ganzes Ernährungssystem begründet, dass er "Warrior Diet" nennt und das vielen Menschen sehr gut tut. Dabei werden abends erstaunliche Mengen an Nahrung verzehrt, aber eben nach einer längeren Periode des Hungers und der Tätigkeit.
Die Verdauung von Menschen, die einem solchen Rhythmus folgen, leidet keineswegs.


S. 20) Wenn wir uns einmal den Traumabegriff aus der Psychologie ausborgen, können wir ihn auf sinnvolle Weise für das Thema Ernährung abwandeln. Ein Trauma der Psyche entsteht, wenn ein Erlebnis nicht richtig verarbeitet werden kann, weil es zu viel, zu schnell, zu intensiv in Bezug auf bestimmte Gefühle wie Schmerz, Angst, Orientierungslosigkeit etc. ablief. Mit einem starken Trauma in einem bestimmten Bereich versehen, kann die Psyche leicht eine Art von Radar entwickeln, der sie immer wieder zu ähnlichen, schmerzhaften Erlebnissen führt. Es ist z.B. hinreichend bekannt, dass Frauen, die als Kind körperlich misshandelt wurden, sich oft gewalttätige Männer als Partner aussuchen. Wenn sie eine therapeutische Aufarbeitung ihres Traumas aus der Kindheit durchlaufen, können sie dieses Muster meistens hinter sich lassen und einen liebesfähigen Mann finden. Ähnlich verhält es sich mit dem durch Unterernährung traumatisierten Körper. Unterernährung ist traumatisch, weil ...


S. 33) Geniale Smoothies

Ich halte grüne Smoothies, wie sie seit etwa zehn Jahren von Victoria Boutenko propagiert werden, für einen der wichtigsten Beiträge im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit, den es in den letzten 100 Jahren gab.
Wie wir ja oft hören, sind geniale Dinge oftmals einfach, und so ist es auch in diesem Fall.
Die Bedeutung von Chlorophyll in der Nahrung ist seit langem bekannt, aber die grünen Smoothies gehen in der praktischen Nutzung der Lebensenergie, die sich im Chlorophyll sammelt, einen weiten Schritt über Salate, Säfte, grüne Nahrungsergänzungsmittel wie Gerstengras etc. hinaus.
Chlorophyll ist ein Wunder der Natur. Bis heute ist die Experimentalphysik nicht in der Lage, die gewaltigen energetischen Vorgänge der Photosynthese, die im Chlorophyll stattfinden, in einem technischen Versuch nachzuahmen. Man kann sich Photosynthese bildlich wie das Zusammenpressen einer gewaltigen Stahlfeder oder des Nord- und Südpols eines Magneten vorstellen – es werden Kräfte aufgewandt, die eigentlich gar nicht möglich sein sollten. Nahrung ist wesentlich mehr als eine Ansammlung chemisch erfassbarer Substanzen. Die Erforschung der Lebensenergien, die nicht materieller Natur sind, wurde zwar im 19. Jh. aus dem westlichen wissenschaftlichen Denken verbannt, gewinnt aber in den letzten 30 Jahren wieder zunehmend an Bedeutung.
Besonders die Biophotonenforschung von Prof. Fritz-Albert Popp sowie die Forschung von Dr. Johanna Budwig im Bereich der biologisch relevanten Elektronen sind erwähnenswert. Biophotonen sind Lichtteilchen, die eine aktive Rolle in der Organisation von Stoffwechselvorgängen spielen. Elektronen, die Träger elektrischer Ladung, geben solche Biophotonen als Signalüberträger ab und nehmen sie wieder auf.
Durch diese Kommunikation an der Grenze zwischen Materie und Energie wird aus dem gigantischen Komplex einer Zelle ein geordnetes Geschehen. Zahlreiche Experimente haben gezeigt, dass eine Störung dieser Vorgänge im Bereich des Biophotonenaustauschs den Stoffwechsel einer Zelle erheblich stören und bis zum Zelltod führen kann, ohne dass es einen Eingriff auf chemischer Ebene gibt.

Nahrung ist ein Träger von Lebensenergie, die entweder stark, harmonisch und lebensspendend oder schwach, devitalisiert und chaotisch ist. Die gleichen physikalischen Vorgänge, die einer Pflanze erlauben, ihren Stoffwechsel intelligent zu organisieren, finden auch in unserem Körper statt. Eine ganz wesentliche Umsetzung von Lebensenergie in die materielle Form findet im Chlorophyll statt. Grüne Pflanzen spielen deshalb in der Nahrungskette eine entscheidende Rolle. [...] Unsere nächsten Verwandten im Tierreich, die Primaten, leben primär von grünen Blättern. Bei Schimpansen machen grüne Blätter 45-50 % der Nahrungsmenge aus, bei Gorillas etwa 80 %. Da wir mit diesen Primaten die größte Übereinstimmung aufweisen, was den Stoffwechsel betrifft, und diese Tiere in freier Wildbahn völlig frei von degenerativen Erkrankungen sind, ist ihre Ernährung ein interessanter Hinweis darauf, was für uns möglich ist, wenn grüne Blätter einen wesentlichen Anteil unserer Nahrung ausmachen.



S. 36 f.) Bingo: ein Selbstläufer

Da die Boutenkos unter Anhängern der Rohkosternährung in den USA bereits sehr bekannt waren, sprachen sich die Neuigkeiten über die grünen Smoothies in diesen Kreisen schnell herum. Ich lebte damals zufällig im gleichen Ort wie die Familie Boutenko, dem schmucken Städtchen Ashland im US-Bundesstaat Oregon, und so erfuhr ich früh von den grünen Smoothies. Drei Tage und etwa vier Liter grüne Smoothies später war mir klar: "Das ist es."
Ich begann, grüne Smoothies Bekannten, Seminarteilnehmern und Klienten zu empfehlen, mit der Bitte, dass sie mir nach einigen Wochen Rückmeldung geben mögen. Viele dieser Menschen sind regelmäßig oder zumindest gelegentlich mit mir in Kontakt und bislang hat jeder ohne Ausnahme erlebt, dass grüne Smoothies eine perfekte Nahrung darstellen und den Körper besser ernähren als Salate, Säfte, gekochtes Gemüse, grüne Graspulver oder irgendetwas sonst aus dem vegetabilen Nahrungsangebot.
Wer einmal einige Wochen lang täglich grüne Smoothies zu sich nimmt, bleibt dabei. Die Erfahrung, wirklich satt zu sein, dieses klare, unmissverständliche Erleben, dass der Körper hat, was er wirklich braucht, ist einfach zu überzeugend und zu angenehm, als dass man damit wieder aufhören würde.
Grüne Smoothies sind daher auch eine Ernährungsmaßnahme, deren Durchführung auf Dauer keine Disziplin oder Willenskraft benötigt. Zelluläre Sättigung ist ein Körpergefühl, das einem fehlt, wenn man es erst einmal kennt. Niemand, der mir bisher begegnet ist und der mit grünen Smoothies begonnen hat, musste sich mit Disziplin oder rationalen Argumenten davon überzeugen, weiterzumachen.
Zelluläre Sättigung ist genussvoll. Es ist eine Erfahrung, die mit allen falschen Ideen über freudlose gesunde Ernährung oder Verzicht als Preis für Gesundheit aufräumt.



S. 42 f.) Genuss wird neu erlebt

Wenn ich von den oben genannten Wirkungen der grünen Smoothies spreche, bekomme ich manchmal die Frage gestellt, ob ich denn noch irgendwas anderes genieße und Freude am Essen habe. Ohne Zucker, Kaffee und einige andere lieb gewonnenen Genussmittel haben manche Menschen das Gefühl, viel Genuss zu verlieren.
Aber diese Vorstellung geht damit einher, dass viele glauben, die Genussmittel würden auch in Zukunft den gleichen Reiz ausüben und ohne sie zu leben stets ein Gefühl des Verzichts mit sich bringen. Wenn dann grüne Smoothies zu einem neuen Grundnahrungsmittel geworden sind, stellen die gleichen Menschen manchmal erst im Rückblick fest, dass sie schon seit geraumer Zeit gar keine Lust mehr auf Schokolade, Kaffee oder ein anderes Genussmittel haben und einfach kaum noch an diese Dinge denken. Gleichzeitig entdeckt man interessante Geschmacksvariationen bei grünen Smoothies, kauft sich vielleicht neue exotische Früchte, die man noch nie gegessen hat, merkt plötzlich, wie viel Spaß es macht, Unkraut im Garten nicht mehr als Feind, sondern als Zutat fürs Mittagessen zu betrachten oder Wildkräuter beim Spazierengehen zu identifizieren und zu pflücken.
Genuss ist eine Empfindung, die in uns stattfindet, sie ist nicht an sich in Nahrungsmitteln vorhanden.
Zelluläre Sättigung verändert diese Empfindung. Ein unterernährtes Gehirn wird immer eine Art Fehlfunktion der Geschmacksempfindungen erzeugen und Dinge lecker finden, die eher auf den Sondermüll als in den menschlichen Körper gehören. Um gesunde Reize genießen zu können, bedarf es einer Freiheit von Überreizung und ein Mindestmaß an zellulärer Sättigung. Wenn wir grüne Smoothies zu uns nehmen, wird dieser Punkt schnell erreicht. Wilde essbare Grünpflanzen lösen dann Lustgefühle aus, während die früher geliebte Torte jetzt quietschend süß schmeckt.



S. 50 f.) Bedeutung des biologischen Anbaus

Für grüne Smoothies sollten Blattgemüse und Früchte aus biologischem Anbau verwendet werden.
Die konventionelle Landwirtschaft hat sich in eine Richtung entwickelt, die auf Dauer nicht tragfähig für die Erde und die Gesundheit der Menschen ist. In der konventionellen Landwirtschaft ist der Fokus vollständig darauf gerichtet, die Erträge kurzfristig zu steigern, ohne Rücksicht auf die langfristigen Folgen für Umwelt und menschliche Gesundheit. Mit Monokulturen und künstlicher Düngung lassen sich kurzfristig auch Ertragssteigerungen erzielen, doch auf diese Weise hochgeputschte Nutzpflanzen gleichen einem Bodybuilder, der mit Anabolika beeindruckende Muskelmasse aufbaut, aber dessen innere Organe dabei atrophieren. Die Lebensfunktionen einer Pflanze werden geschwächt, wenn das Wachstum und die Größe ihrer essbaren Teile mit völlig unnatürlichen Mitteln immer stärker manipuliert werden. Die bioelektrische Energie solcher Pflanzen ist schwach und disharmonisch.
Die Biophotonenforschung nach Prof. Popp zeigt, dass die Biophotonenstrahlung konventioneller Nutzpflanzen kaum Kohärenz hat. Dies ist ein wesentlicher Indikator dafür, wie gut die in einem Nahrungsmittel enthaltenen Vitalstoffe auch wirklich im menschlichen Stoffwechsel verwertet werden können. Das bloße Vorhandensein eines Vitamins, Enzyms oder Mineralstoffs in der Nahrung ist diesbezüglich wenig aussagekräftig. So haben heutzutage viele Menschen einen funktionalen Mangel an Kalzium, auch wenn genügend von diesem wichtigen Mineral mit der Nahrung zugeführt wird. Pasteurisierte Milchprodukte können dem Körper mehr Kalzium entziehen als ihm zuführen, obwohl Milch generell als Kalziumlieferant gepriesen wird. Ein Eisenmangel kann auch dann bestehen, wenn genügend Eisen aufgenommen wird, weil die tatsächliche Nutzung für den Aufbau der roten Blutkörperchen gestört ist.



S. 62) Wieso "befreit"

Manchmal begegnen mir Menschen, die ein bestimmtes Ernährungssystem zu einer Quasi-Religion erhoben haben. Ich würde niemals empfehlen, dies mit der Befreiten Ernährung zu tun. Meine bisherige Beobachtung ist die, dass Menschen bei der Befreiten Ernährung bleiben, weil es ihnen ihr Körperinstinkt sagt, nicht weil ich es ihnen sage. Aber wenn jemand mit der Befreiten Ernährung vertraut ist und etwas anderes ausprobieren will, nur zu. Ich habe mehr Vertrauen in die Körperinstinkte der Menschen als in irgendwelche Theorien, meine eigenen eingeschlossen.
Vielleicht hat jemand mit einem anderen Ernährungssystem gute Erfahrungen gemacht und zögert, diese mal zur Seite zu stellen, um etwas Neues zu versuchen.
Es dauert meiner Beobachtung nach nie länger als drei bis vier Monate, bis man die zelluläre Sättigung der Befreiten Ernährung erlebt, was dazu führt, dass man von ganz allein damit weitermachen will. Die Befreite Ernährung sehe ich auch nicht im Widerspruch zu den Erkenntnissen der großen Pioniere der natürlichen Ernährung wie Weston Price, Dr. Bruker, Dr. Johanna Budwig, Bernhard Jensen, Paavo Airola, Gabriel Cousens und vieler anderer.
Die Befreite Ernährung bezieht das Wissen aus anderen Ernährungssystemen mit ein und will letzten Endes die Menschen von allen theoretischen Konzepten befreien – wenn ihre Körperinstinkte durch zelluläre Sättigung erweckt sind, brauchen sie weder meine noch sonstige Theorien.



S. 66 f.) Weston Price

Wenn wir die Zusammensetzung des Fetts in der menschlichen Muttermilch betrachten, erkennen wir ein Übergewicht an gesättigten Fettsäuren und einen kleinen Anteil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Ein Übergewicht an gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren findet sich auch in der Ernährung gesunder Völker. Hier ist die Forschung von Weston Price von großer Bedeutung.
Weston Price war Zahnarzt in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio und erkannte 1920 eine erschreckende Zunahme degenerativer Zahn- und Kiefererkrankungen bei Menschen, die vom Land in die Städte zogen und ihre traditionellen Lebensmittel zugunsten von Konserven, Milchpulver, Zucker, Weißmehlprodukten und anderer denaturierter Nahrung aufgaben. Diese Beobachtung veranlasste Weston Price, auf der ganzen Welt nach gesunden Völkern zu suchen und ihre Ernährungsgewohnheiten zu studieren.
In einer Zeit ohne Reisebüros, Linienflüge, ganz zu schweigen vom Internet, war es eine bemerkenswerte Leistung, dass es ihm gelang, zwischen 1920 und 1930 gesunde Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt ausfindig zu machen und eine Zeit lang bei ihnen zu leben. Price war ein sehr gewissenhafter Forscher und es war die perfekte Zeit für seine Studien. Im Jahrzehnt seiner Forschungsreisen fand er diverse Völker, bei denen ein Teil des Volkes die traditionelle, weitestgehend naturbelassene Nahrung zu sich nahm, und ein anderer Teil begann, auf westlich-zivilisierte Nahrungsmittel umzusteigen. So konnte Price die unterschiedlichen Wirkungen von naturbelassener und denaturierter Nahrung wirksam untersuchen.
Die Ergebnisse dieser Forschungen sind bis heute eines der eindrucksvollsten Zeugnisse, wie tief greifend unsere Nahrung die Lebensqualität beeinflusst. Bei den Naturvölkern, die ihre traditionelle, natürlich gewachsene Nahrung hatten, gab es einen Kariesbefall bei weniger als 1 % der Zähne. Innerhalb weniger Jahre mit zivilisierter Nahrung lag dieser Befall bei 30 bis 40 %, ähnlich wie es in der westlichen Welt der Fall ist. Weston Price fand heraus, dass einige Krankheiten, wie z.B. eine akute Angina Pectoris, nur bei Menschen auftreten, die gleichzeitig Karies haben.

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