February 13, 2011

Sunshine Vampires


Christian Opitz lopo

02/07'11 Comment Agency)
Da ich ("leider") an keiner gravierenden Krankheit leide, drängt sich für mich eine Ad-hoc-Umstellung wie bei Victoria Boutenko z.B. oder Markus Rothkranz, dem "Juice Master" Jason Vale u.a. nicht zwingend auf.
Mir geht es eher wie Mr. "Running Raw", der es faszinierend und absolut spannend findet, was möglich wird, wenn man sich wirklich optimal ernährt. Wenn man seine Ernährung sozusagen komplett mit dem "biologischen Design" – wie Opitz es zu nennen beliebt – unseres affenartigen Körpers synchronisiert, d.h. seinen biologischen Bedarf präzise trifft mit dem, was man ihm zum Verstoffwechseln in die Futterkiepe schmeißt. Oder anders gesagt, wenn man seine Darmzottenäcker bestellt wie ein pedantischer Gärtner sein Beete ...
Mich reizt einfach, glaube ich, die Freiheit am meisten, mit der ein von Störfaktoren bereinigter, uneingeschränkter, auch spirituell ungebremster Stoffwechsel in Sachen Leichtigkeit, Leistungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit, purer tierischer Lust usw. lockt. In meinen Augen bieten die Erfahrungen von Christian das Abenteuer, sich grundsätzlich freizuschwimmen von allen möglichen (wissenschaftlichen wie esoterischen) Denkschulen das Essen betreffend. Und dieses Abenteuer bedeutet einerseits, alles das zu forcieren, was mir langfristig-strategisch gut tut, und andererseits, alles auszuräuchern, was mir vielleicht kurzfristig wegen eigener persönlicher Angewohnheiten und gemeinschaftlichen kulturellen Gepflogenheiten besser in den Kram passen würde, aber letztlich doch nur den Fortschritt verlangsamt. Rothkranz z.B. wird ja nicht müde, immer wieder auch auf die Wichtigkeit des Entgiftens hinzuweisen.
Kurz: Ich kann außer der ersten noch keine weitere "Säule" bestätigen, Benjamin, aber frag mich in sechs Monaten nochmal. Dann sollten die ersten "Klänge" mit Sicherheit zu vernehmen sein.

Was Opitz mit "befreiend" meint, stellt er auf S. 62 unmissverständlich klar:

"Die Befreite Ernährung bezieht das Wissen aus anderen Ernährungssystemen mit ein und will letzten Endes die Menschen von allen theoretischen Konzepten befreien.
Wenn ihre Körperinstinkte durch zelluläre Sättigung erweckt sind, brauchen sie weder meine noch sonstige Theorien."

Die Moral ergibt sich automatisch: "Bedeutung des biologischen Anbaus" (S. 50) sowie "ganz ohne moralische Vorschriften" (S. 155) etc. Außerdem empfehlenswert: The Oiling of America"

02/10'11 Rhetorische Frage: Aber wieso dann eigentlich "Rohkoch"?
Wieso die wertvollen, bioelektrisch (voll) aufgeladenen, "tanzenden" Enzyme in die Nähe ihres Totmachers, ihres "Henkers" (und "Bestatters") rücken?

02/11'11 Frollein H., Sie wollen mir hier doch nicht etwa den Wind aus den Segeln nehmen, oder?
Heißt das, Sie zweifeln die Fallbeispiele an, die Opitz in seinem Buch auflistet? Wen haben Sie denn außer ihm bisher kennengelernt, bei dem sich trotz "Befreiter Ernährung" kein Gefühl des Befreitseins einstellen wollte?

Das Konzept der Befreiung, wie ich es verstehe, sieht die Befriedigung jeglicher Essensgelüste vor.
Aber es betont z.B. auch – als "Colonna numero uno" immerhin – die "Freiheit", nicht satt sein zu müssen, sondern die Lust am bzw. aufs Essen durch bewusstes und zyklisches Zulassen von Hungergefühlen (was man ja nicht unbedingt Hunger nennen kann) zusätzlich zu schüren. Und je nachdem, wie weit jemand persönlich mit lebendigem Futter vertraut ist, lässt sich mehr oder weniger direkt nachvollziehen, was Christian unter der Überschrift "Genuss wird neu erlebt" meint mit "der früher geliebten Torte, die jetzt quietschend süß schmeckt," und wieso wildwachsende Grünpflanzen unerwartete Begierden auslösen können.
So ähnlich wie die Vampire der Nacht nach jungem Blut lechzen, giert das Tier in freier Wildbahn nach dem "Blut der Sonne", wenn man so will, nach der galaktischen Energie in den Speichern des Blattgrüns. Das pflanzenfressende, versteht sich, wie Affe, Reh, Elefant usw. Ergo gibt es für "Sunshine Vampires" einfach nichts zu holen, wo kein Leben mehr drinsteckt, würde ich meinen.

Ich bin heute z.B. durch einen Discount-Markt gestiefelt (Netto), und alles, was ich von dort (überhaupt noch) haben wollte, waren fünf Kilo einheimische Äpfel und eine kleine Bio-Kalbsleberwurst. Dem ganzen industriellen Zeug in den Regalen konnte man gewissermaßen nur noch kondolieren und es komplett abschreiben.
Und an der Kasse hatten sie einen Stand mit A4-Bröschüren, die mir deshalb aufgefallen sind, weil auf einer von ihnen "Smoothies – Saftshakes" stand. Ich hab nicht reingesehen, doch die Idee Boutenkos scheint ordentlich Wellen zu schlagen. Vor ungefähr zwei Wochen waren im Kaufland-Supermarkt zum ersten Mal tiefgefrorene Mangos und andere Südfrüchte "Für Smoothies" (oder so ähnlich) abgepackt.

"Genuss ist eine Empfindung, die in uns stattfindet, sie ist nicht an sich in Nahrungsmitteln vorhanden" – ein großes Thema in einen einzigen Satz gepresst!
Für mich bildet ja das Abenteuer "Befreite Ernährung" die feinstoffliche Grundlage für das wahrscheinlich viel größere Abenteuer "Befreiter Geist", denn wo Opitz den Körper zum Klingen bringen will, möchte ich dem gewissermaßen noch einen draufsetzen und das Interface zwischen der "Welt der geöffneten Augen" ("higher densitiy experience") und der der Träume und Trips ("lower densitiy experience") im Sinne Neil Kramers und vorchristlich-naturreligiöser Traditionen außer meditativ auch und vor allem per entheogenem Raketenabschuss in kosmische Umlaufbahnen nutzen und austesten.
Das sollte beim Stichwort Empfinden wenigstens mal erwähnt sein, glaube ich.

Mit Unglaube allein wirst du Mangelerscheinungen nicht verhindern können, Hedi, aber prinzipiell dürftest du insofern richtig liegen, dass man sich dem eigenen Kenntnisstand und dem bevorzugten Lifestyle entsprechend für irgendwas entscheiden muss, und dann am eigenen Leib erleben wird, in welchem Ausmaß sich diese Entscheidung zum Selbstläufer entwickelt, was das Phänomen der Befreiung ja nur umschreibt. Befreit in diesem Sinne (wie in jedem anderen auch) sind letztlich die- und derjenige, die alle Zwänge Stück für Stück abschütteln, worauf deine Seid-ehrlich-Frage konkret abzielt: Essgelüste, die man, überspitzt gesagt, vampirmäßig skrupellos ausleben und – seinem affenähnlichen Körperdesign damit zu entsprechen, anstatt es zu vergewaltigen – rein instinktiv (ohne nachzudenken) befriedigen kann, sind nun mal andere als die in unserer Art von staatlich umfasster Zivilisation üblichen. Und diese ganze Frömmigkeitskiste, die unsere durchtheoretisierte Experten-Kultur (ob nun mit Gott oder ohne) mit ihren unzähligen großen und kleinen Pseudokontroversen an sich darstellt, hat mir vor allem durch ihre strukturelle Verachtung und systematische Verlogenheit längst den Appetit verdorben.
Oder einfach gesagt: Mit der bürgerlichen Gesellschaft geht für mich auch ihre Küche den Bach runter.
D.h. jede Empfindung mit dem Prädikat genussvoll ist immer auch eine ganzheitliche und deshalb außer von speziellen Snacks oder so von vielem anderen mit abhängig. Was die ganze Geschichte ungemein kompliziert, aber umso spannender macht.


comments of others (cooo):
09/14'10 Anton Johann Amrein: "Kolumbien könnte Lebensmittel für ganz Europa produzieren."
06/25'10 Brigitte Rondholz: "Von allen Ernährungssorgen, die Vegetarier und besonders schlimm Veganer plagen können, gibt es wohl nichts, was sie schlimmer verunsichert, als das Gespenst des Vitamins B12-Mangels.
Selbst gestandene Urmethodiker lassen sich damit manchmal ins Bockshorn jagen, und deshalb greifen wir dieses Thema nun noch einmal auf."

Mixed, not shaken. "Gerührt, nicht geschüttelt."


Christian Opitz lopo

Befreite Ernährung S. 155 f.) Ganz ohne moralische Vorschriften

Zum Thema der feinstofflichen Lebensenergien gibt es heutzutage ein vielfältiges Angebot an Information und praktischen Methoden, die darauf abzielen, diese Energien im Menschen zu optimieren. Manches davon entspringt moderner wissenschaftlicher Forschung, die sicher wertvolle Erkenntnisse zum Thema Lebensenergien beisteuern kann. Aber feinstoffliche Energien lassen sich nicht vollständig durch wissenschaftliche Instrumente erfassen, sondern nur ihre Korrelate. So sind Biophotonen und bioelektrische Vorgänge im Körper sicher wichtige Korrelate oder Teilaspekte dessen, was alte Kulturen als Chi oder Prana bezeichnet haben, aber diese messbaren Aspekte sind eben nicht Lebensenergie in ihrer Vollständigkeit.
Das Verständnis alter Kulturen über Lebensenergie ist sehr wertvoll, es ist aber auch durch kulturelle und religiöse Vorstellungen beeinflusst. Ein weit verbreiteter Trend in der kollektiven Psyche vieler Kulturen ist die Glorifizierung des Nicht-Materiellen als Lösung für das Leiden und die Probleme des irdischen Lebens. Die Tiefenpsychologie kann uns wertvolle Hinweise geben auf traumatische Ereignisse, die mit der Dichte und den Widrigkeiten des irdisch-körperlichen Lebens einhergehen und sich in religiös-spirituellem Streben nach einer "höheren" Daseinsform äußern. Dieses Streben find wir dann in Mythologien und Lehren über den Himmel und das Paradies, über Moksha, Nirvana und den Aufstieg in eine höhere Dimension.

Doch lange bevor es diese kulturell gefärbten Lehren gab, existierte ein ursprüngliches Wissen über die Lebensenergien des Menschen und das irdische Dasein galt als Tor zur Harmonie, zur Erleuchtung oder zum Nirvana – und zwar nicht in einer anderen Welt oder jenseits des Rads der Wiedergeburt, sondern mitten im Fleisch und Blut des körperlichen Lebens. Teilaspekte dieses Wissens wurden in manchen spirituellen Traditionen bewahrt, jedoch nie der Allgemeinheit vermittelt. Dieses Wissen hatte ursprünglich keinen bestimmten Namen. Es war so kraftvoll, dass es als unnötig angesehen wurde, daraus eine Lehre, eine Religion oder eine andere Glaubensrichtung zu machen, weil mit den ursprünglichen Methoden der Erweckung von Lebensenergie und Bewusstsein jeder Mensch die Mysterien des Lebens entschlüsseln kann.
Ein vorgegebener spiritueller Weg ist nur notwendig, wenn man Menschen nicht zutraut, den Weg aus sich heraus zu finden. Dies war in diesem ursprünglichen Wissen nicht der Fall. Es war zutiefst getragen von dem Vertrauen, dass mit den richtigen Methoden jeder Mensch in der Lage ist, die eigenen Antworten auf die existentiellen Fragen des Lebens zu finden und dass eine Erweckung von Bewusstsein und Körper von allein zu harmonischem Verhalten im Leben führt, ganz ohne moralische Vorschriften. In einigen wenigen spirituellen Lehren wurde dieses ursprüngliche Wissen erhalten, so z.B. im Maoshan-Klan des Taoismus. Bis vor wenigen Jahren war es jedoch weitestgehend unzugänglich und wurde nur an wenige Menschen weitergegeben, die ein Einsiedlerleben führten.



S. 179 f.) Traumaweinen

Ein weinendes Baby weckt die ureigenen Instinkte jeder Mutter zu beschützen und zu versorgen. Es gibt eine Art von Weinen, durch die ein Baby aktuelle Bedürfnisse ausdrückt, z.B. nach Nahrung, Wärme und Kontakt. Doch viele Eltern stehen ratlos vor der anderen Art des Weinens, die sich ganz offensichtlich nicht auf ein momentanes Bedürfnis oder Unwohlsein bezieht. Diese Art des Weinens geht weiter, wenn alle Möglichkeiten dessen, was das Baby jetzt brauchen könnte, abgedeckt sind. Leider gehen sehr viele Ratschläge für Eltern immer noch in die Richtung, das Baby so schnell wie möglich zu beruhigen und Strategien zu finden, dieses Weinen zu beenden. Wenn die körperlichen Bedürfnisse erfüllt sind und das Baby Kontakt hat, ist es jedoch aus der Sicht des Babys traumatisierend, wenn sein Weinen von außen unterbunden wird. Da die Sprache der Worte noch nicht zu Verfügung steht, kann ein Baby seine Gefühle nur direkt über den Körper ausdrücken, durch Gesten, Haltungen, Gesichtsausdruck und eben die Stimme.
Einer der Begründer der pränatalen Psychologie, Dr. William Emerson, schuf den Begriff 'Traumaweinen', um damit ein Weinen des Babys zu bezeichnen, durch das ein traumatisches Erlebnis ausgedrückt wird. Babys bringen bereits ein reichhaltiges emotionales Erleben aus ihrer Zeit im Mutterleib und während der Geburt mit und einiges davon ist von solcher Intensität, dass es Zeit braucht, um verarbeitet zu werden.

Durch Traumaweinen signalisiert das Baby, dass es ein Erlebnis mitteilen will. Wie bei Menschen in späteren Lebensphasen ist das Bedürfnis, sich mitzuteilen und dabei gehört/gefühlt zu werden, wesentlich für die innere Verarbeitung. Dieses Weinen zu unterbrechen, indem z.B. Nahrung angeboten wird, geht gegen die wirklichen Bedürfnisse des Babys, denn das Baby will gar nicht sofort aufhören zu weinen. Es will sich über das Weinen ausdrücken, bis etwas innerlich verarbeitet ist, sodass das Weinen nicht mehr als Ausdruck gebraucht wird.
Es geht keinesfalls darum, ein Baby zu ignorieren und in einem anderen Zimmer einfach schreien zu lassen, wie es leider manchmal empfohlen wird. Emphatischer Kontakt ist sehr wichtig, damit Traumaweinen auch zu einer Verarbeitung oder Heilung führt. Der Kontakt sollte für das Baby deutlich fühlbar sein, nur sollte er eben nicht zielgerichtet darauf aus sein, das Weinen durch Ablenkung zu unterbinden.
Dieses Traumaweinen zu unterbrechen ist eben nicht das Bedürfnis des Babys, es will in diesem Moment weinen und nicht Nahrung oder andere Ablenkungen bekommen.

Stellen Sie sich vor, Sie gehen zu einem vertrauten Menschen, um über ein schmerzhaftes Erlebnis aus Ihrem Leben zu sprechen, und diese Person steckt Ihnen, während Sie reden, eine Kartoffel in den Mund.
So in etwa mag sich ein Baby fühlen, dem die Brust oder die Flasche gegeben wird, wenn es durch Traumaweinen versucht, etwas auszudrücken. Wenn dem Baby Nahrung zu einem Zeitpunkt gegeben wird, zu dem es ein völlig anderes Bedürfnis hat, kann es eine Beziehung zum Thema Essen entwickeln, das Essen zum Ersatz für den authentischen Ausdruck von Gefühlen macht. Fast jeder Mensch hat schon mal das eigene emotionale Erleben über Essen reguliert und damit schmerzhafte Gefühle oder Frust verdrängt. Redewendungen wie 'etwas in sich hineinfressen' entstehen ja nicht zufällig. Hier können Mütter ihren Babys eine wunderbare Möglichkeit geben, diese Verirrung der menschlichen Psyche in Bezug auf das Essen zu vermeiden.
Wenn Babys Nahrung bekommen, wenn sie Nahrung brauchen, und emphatische Präsenz, wenn sie durch ihr Weinen etwas ausdrücken müssen, kann viel Heilung geschehen und Essen wird im Leben dieses kleinen Menschen wahrscheinlich nie eine Ersatzdroge werden."



S. 189) Frühester Schock

Mit der Muttermilch bekommt das Baby zunächst die natürlichste Nahrung, die es geben kann. Leider erfolgt danach meistens ein Übergang zu völlig unnatürlicher Nahrung, was für das Baby ein wirklicher Schock ist. Das Ausspucken der Nahrung aus dem Glas ist eine sehr gesunde und natürliche Abwehrreaktion, ebenso wie der Milchschorf, wenn Produkte aus pasteurisierter Kuhmilch gegeben werden. Wenn wir uns bewusst machen, dass ein Kalb innerhalb von drei Wochen stirbt, wenn es pasteurisierte Milch bekommt, sollte klar sein, dass die normalen Milchmischungen für Babys völlig ungeeignet sind. Die epidemische Verbreitung von Neurodermitis und Allergien im Kleinkindalter sind zu einem großen Teil auf erhitzte Kuhmilchprodukte zurückzuführen, die das Immunsystem des Kindes schwer belasten.
Rohe Ziegenmilch oder Schafmilch wären Alternativen, falls erhältlich, aber eine Versorgung mit grünen Smoothies und einem Protein/Fettgemisch aus Hanfsamen, Kokosmus/Rohmilchbutter und eventuell Kolostrum ist sinnvoller und nahezu eine Garantie für eine gesunde Entwicklung des Immunsystems.



S. 190 f.) Aspartam

Ein ganz wichtiger Punkt in der Ernährung des Kindes ist die Auswahl der Getränke. Wasser, Kräutertees und mit Wasser verdünnte, frisch gepresste Säfte, z.B. Zitronensaft mit etwas Honig oder rohem Agavendicksaft, oder Orangensaft mit Wasser verdünnt, sollten die Getränke für das Kleinkind sein. Säfte aus der Flasche sind immer pasteurisiert und gewöhnen das Kind an unnatürliche Mengen Fruchtzucker ohne die Enzyme und anderen Vitalstoffe der frischen Frucht. Kein pasteurisierter Saft ist hochwertig – mit dem gesundheitlichen Wert der frischen Früchte, aus denen er hergestellt wurde, hat der Saft aus der Flasche nicht mehr zu tun. Der Gehalt an Fruchtzucker bleibt bestehen, aber die Enzyme und ein guter Anteil der Vitamine werden durchs Pasteurisieren eliminiert. Solche Säfte fördern sehr stark das Verlangen nach Zucker in anderer Form und bringen den natürlichen Ernährungsinstinkt des Kindes leicht durcheinander. Gezuckerte Limonaden sind natürlich noch viel verheerender. Solche Getränke sollten so weit wie möglich in der Kinderernährung vermieden werden. Süßstoffe sind kein Zuckerersatz, denn sie können sich sehr nachteilig auf die Gehirnfunktion des Kindes auswirken. Aspartam wurde als chemischer Kampfstoff entwickelt und hat nur aufgrund dubioser Machenschaften eine Zulassung als Lebensmittel. In Getränken für Kinder hat ein solches Gift nichts zu suchen. Süßigkeiten in fester Form, Schokolade, Kuchen, Eis etc. sind meiner Beobachtung nach weniger problematisch, was den Ernährungsinstinkt von Kindern angeht, als die unnatürlich gesüßten Getränke.
Ein besonderes Anliegen ist es mir an dieser Stelle, Eltern darin zu bestärken, dass es völlig normal und natürlich ist, die allgemein akzeptierten Vorstellungen darüber, wie Kinder aufwachsen und ernährt werden sollten, in Frage zu stellen. Es besteht aus meiner Sicht eine völlig verschobene Wahrnehmung in der Gesellschaft darüber, was normal und was extrem ist. Zucker und Chemikalien in Produkten für Kinder sind extrem. Hamburger und Pommes, die in Fett frittiert werden, das wie Sondermüll entsorgt werden muss, sind extrem. Darauf zu achten, dass die Gesundheit des eigenen Kindes von solchen wahnsinnigen Entgleisungen der Gesellschaft nicht untergraben wird, ist normal und natürlich. Wenn die eigene Ernährung mit Freude praktiziert wird und Kinder Freude am Erleben natürlicher Nahrung vermittelt bekommen, hat dies nichts Extremes an sich. Oftmals gibt es solche Eltern, die sich anders verhalten, als es dem durch Werbung und aggressive Vermarktungsstrategien sowie Unwissenheit auf Seiten der Medizin geprägten Mainstream der Gesellschaft entspricht. Die Fernsehwerbung sollte nicht bestimmen, was normal und akzeptiert ist, wenn es darum geht, wie Kinder ernährt werden.


01/19'11 Opitz kommentiert im Rohkost-Blog von Heilkost.de

"Vegane Ernährung ist eine Idee von zivilisierten Menschen, die im Allgemeinen sicher weiter von den Rhythmen der Erde entfremdet sind als viele Naturvölker, die z.T. vegetarisch, aber nie vegan gelebt haben.
Seit mein Buch erschienen ist, habe ich Hunderte von Rückmeldungen von Menschen bekommen, die mit der veganen Rohkost große Probleme hatten und immer das Gefühl bekamen, etwas stimme mit ihnen nicht.
Diese Menschen erleben ein neues Durchstarten, wenn sie einfach etwas rohes tierisches Fett in die Ernährung aufnehmen. Das Überessen von Nüssen und Trockenfrüchten hört auf, Ernährung wird weniger ein Thema, mit dem sie sich dauernd mental beschäftigen, sie werden zufriedener. Viele trauen sich endlich, nicht mehr so zu tun, als würden sie nur Rohkost oder vegan essen, was sie oft bisher versteckt gehalten haben – dies habe ich auch immer wieder bei prominenten Rohkostvertretern gesehen.
Mir ist es ein großes Anliegen, Idealismus mit Realismus und Authentizität zu verbinden und nicht an einem Ideal fest zu halten, dass in der Praxis für viele Menschen nicht lebbar ist."


Kommentaragentur) Im Gegensatz zu Hedi finde ich das Buch bestechend.
Ja, es besticht durch seine Prägnanz: Für meine Begriffe sitzt da jeder einzelne Satz! (Na ja, fast.)
Und ich vermute, "befreit" dürfte, sofern es stimmt, was Opitz behauptet (wovon ich in seinem Fall ausnahmsweise ausgehe), in erster Linie auf die schlichte Einhelligkeit zurückzuführen sein, die die Rückmeldungen auszeichnet. Auf Seite 36 f. beschreibt er die Zellsättigung durch Chlorophyll-Cocktails praktisch als Selbstläufer:

"Wer einmal einige Wochen lang täglich grüne Smoothies zu sich nimmt, bleibt dabei.
Die Erfahrung, wirklich satt zu sein, dieses klare, unmissverständliche Erleben, dass der Körper hat, was er wirklich braucht, ist einfach zu überzeugend und zu angenehm, als dass man damit wieder aufhören würde.
Grüne Smoothies sind daher auch eine Ernährungsmaßnahme, deren Durchführung auf Dauer keine Disziplin oder Willenskraft benötigt. Zelluläre Sättigung ist ein Körpergefühl, das einem fehlt, wenn man es erst einmal kennt.
Niemand, der mir bisher begegnet ist und der mit grünen Smoothies begonnen hat, musste sich mit Disziplin oder rationalen Argumenten davon überzeugen, weiterzumachen."

Mit dem letzten Satz seines Kommentars vom 19. Januar, "Mir ist es ein großes Anliegen ...", unterschreibt er nur, was er bereits im Buch betont: "Zelluläre Sättigung ist genussvoll. Es ist eine Erfahrung, die mit allen falschen Ideen über freudlose gesunde Ernährung oder Verzicht als Preis für Gesundheit aufräumt."

"Befreite Ernährung bringt uns wieder in Kontakt mit der zellulären Intelligenz in Bezug auf die richtige Nahrung." (S. 153) Da kommt mir doch sofort Bruce Lipton in den Sinn ...
Der spricht zwar von einer "Biology of Belief", aber für die "Vier Säulen" von Christian dürfte höchstens bei der vierten ein wenig Glaubensvorschuss vonnöten sein, ansonsten müsste es sich bei seiner Variation auf Boutenko wie gesagt um einen echten Selbstläufer handeln. Und zwar einer, der per Rundumgenuss (geistig-körperlich) tatsächlich eine Befreiung von jeder noch übrigbleibenden diätischen Verwirrung in Aussicht stellt.
Kurz: Der Titel seines Buches scheint mir so prägnant und zutreffend wie alle seine neun Kapitel.


Recommended "Intershop Communications") Quintessence & Salz aus Pakistan
sanquell & sanacell (S. 46) & Human Sun & Taiji und Qigong & Max and Diana (S. 157)

Vortrag: "Es geht um die blaugrünen Uralgen aus dem Klamath-See in den USA."

February 7, 2011

Eine völlig verschobene Wahrnehmung


Christian Opitz lopo

Befreite Ernährung S. 75 ff.) Rohmilchbutter und Kokosöl

Rohmilchbutter gibt es nicht im gewöhnlichen Handel, auch nicht in Bioläden (mit wenigen Ausnahmen). Gelegentlich führen Feinkostläden Rohmilchbutter aus Frankreich, die aber oft gesalzen ist und meiner Ansicht nach nicht immer eine hochwertige Qualität hat. Das entscheidende Kriterium der Rohmilchbutter ist, dass sie aus Rahm hergestellt wird, der nicht pasteurisiert wurde. In Dtl. verkaufen manche Hofläden von Bauernhöfen Rohmilchbutter. Hier ist es sinnvoll, sich einmal in der Gegend, in der man wohnt, nach Bauernhöfen zu erkundigen, die eventuell Rohmilchbutter anbieten. Derzeit liegt mir keine Liste solcher Höfe für Dtl. vor, aber auf der Website Befreite-Ernaehrung.de werden wir Informationen von Lesern diesbezüglich sammeln und veröffentlichen. In Österreich und der Schweiz ist es kein Problem, Rohmilchbutter zu bekommen. Was in Österreich normalerweise als Bio-Bauernbutter bezeichnet wird, hat praktisch immer Rohmilchqualität und ist auf zahlreichen Märkten und auch in Geschäften erhältlich. In der Schweiz gibt es in Reformhäusern Butter, die aus nicht pasteurisiertem Rahm hergestellt und dementsprechend deklariert ist. Kokosmus und Kokosöl sind die andere wesentliche Quelle von rohen gesättigten Fetten, die ich empfehle. Wenn Rohmilchbutter für Sie nicht zugänglich ist, können Sie auf diese beiden Produkte zurückgreifen. Auch wenn Sie Rohmilchbutter bekommen, sind Kokosmus oder Kokosöl eine wunderbare geschmackliche Bereicherung in der gesunden Küche.

Kokosöl in guter Qualität finden Sie in allen Bioläden. Man kann sich auch einen Vorrat anlegen, da Kokosprodukte sehr lange haltbar sind. Unter Amanprana.de oder DrGoerg.com können Sie sehr gutes Kokosöl bestellen. Kokosöl ist eine preiswerte Möglichkeit, sich mit gesättigten Fettsäuren in Rohkostqualität zu versorgen.
Kokosmus ist noch wertvoller als Kokosöl, weil es alle essbaren Bestandteile der Kokosnuss enthält. Kokosmus ist geschmacklich ein Traum, ich sehe immer wieder begeisterte Reaktionen, wenn ich bei Vorträgen etwas davon zum Probieren verteile. Der Preis von Kokosmus in Rohkostqualität ist höher als der von Kokosöl, aber er ist es aus meiner Sicht auch wirklich wert. Alle wertvollen Mineralstoffe der Kokosnuss sind hier enthalten. Der Geschmack, der eher an ein Dessert als an "Gesundheitsfutter" erinnert, macht auch Kindern oder skeptischen Ehemännern den Zugang zu gesünderem Essen leicht. Kokosmus in Rohkostqualität ist erhältlich bei DrGoerg.com und Keimling.de.
[...] Junge Kokosnüsse sind ein wunderbares Nahrungsmittel. Die braunen Kokosnüsse, die üblicherweise im Handel angeboten werden, sind normalerweise alt und wenig empfehlenswert. [...] Junge Kokosnüsse sind oftmals in asiatischen Lebensmittelläden erhältlich. Sie werden auch als "Pagode-Kokosnüsse" bezeichnet, weil ihre äußere weiße Hülle die Form einer Pagode hat. Sie sind ein saisonales Produkt, was ein Grund dafür ist, dass ich Kokosmus und Kokosöl empfehle, weil wir diese Produkte das ganze Jahr über beziehen können. Wenn junge Kokosnüsse im Angebot sind, stellen sie eine wunderbare Bereicherung des Speiseplans dar.


Bio-MV.de – Bio-Bauern gehen online


S. 85) Rohe geschälte Hanfsamen werden heutzutage in vielen Bioläden und auch über diverse Internet-Shops angeboten. Sie enthalten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem ausgewogenen Mengenverhältnis sowie hochwertiges Protein, das zum großen Teil aus dem besonders gut verwertbaren Histidin besteht. [...]
Vermeiden sie geröstete Hanfsamen, die oxidierte und damit ranzige Fettsäuren enthalten.
Rohe Hanfsamen sind die beste Alternative zu rohen Eiern für diejenigen, die auf Eier allergisch sind oder zunächst eine zu große Hemmschwelle haben, rohe Eier zu essen.



S. 87) Oliven

Oliven sind an sich ein hervorragendes Nahrungsmittel. Sie liefern uns gute Omega-9-Fettsäuren, wertvolle Phytosubstanzen und sind eine unterschätzte Proteinquelle. Im antiken Griechenland wurden Oliven als so wertvoll erachtet, dass es verboten war, Olivenbäume zu fällen. Leider werden die meisten Oliven, die im Supermarkt zu kaufen sind, unreif gepflückt, erhitzt und mit Chemikalien bearbeitet. Die pechschwarzen Oliven, die Sie im italienischen Restaurant bekommen, sind z.B. mit Eisenoxid gefärbt.
Oliven sollten immer in Bio-Qualität oder in Feinkostläden gekauft werden, die ihre Produkte noch von kleinen Familienbetrieben bekommen. Erkundigen Sie sich, ob die Oliven pasteurisiert oder anderweitig erhitzt wurden. Oliven sollten immer Rohkostqualität haben. Die Firma Bio-Verde bietet garantiert rohe Oliven an, die in den meisten Bioläden zu finden sind. Einige Rohkost-Anbieter im Internet haben ganz ausgezeichnete Oliven im Angebot, die allerdings zum Teil preislich deutlich über den Oliven im Laden liegen.



S. 110 f.) Dolomit

Dolomit ist eines der besten Mineralstoffkonzentrate, die wir zu uns nehmen können. Auch bei einer Ernährung aus biologisch angebauten Lebensmitteln nehmen wir nicht mehr die Konzentration an Mineralstoffen zu uns, die wir in der Wildnahrung vorfinden. Natürlich empfehle ich, Wildnahrung in die eigene Ernährung zu integrieren, aber ich sehe auch realistisch, dass es für die meisten Menschen nur begrenzt möglich ist. Der amerikanische Rohkost-Experte David Wolfe geht aufgrund seiner Beobachtung davon aus, dass ein Minimum von 25 % Wildnahrung in der täglichen Ernährung notwendig ist, um in der heutigen Zeit adäquat mit Mineralstoffen versorgt zu sein. Mit der Befreiten Ernährung bekommen wir sicher ausreichend Mineralstoffe, um keinen groben Mangel zu erleiden, aber zwischen der Vermeidung von Mangelerscheinungen und einer Vitalstoffsättigung, die eine nahezu optimale Lebensqualität ermöglicht, besteht ein großer Unterschied. Dolomit wird in ca. 400 m Tiefe abgebaut und besteht aus den Schalen von Muscheln und Krustentieren vergangener Zeiten. Das Mineralstoffspektrum von Dolomit entspricht in idealer Weise den menschlichen Bedürfnissen.
Es enthält z.B. Kalzium und Magnesium im idealen Verhältnis von 2:1.
Im Gegensatz zu isolierten Nahrungsergänzungen, bei denen Kalzium und Magnesium Antagonisten bilden und getrennt voneinander eingenommen werden, finden wir in Dolomit eine natürliche Synergie, die eine einseitige Zufuhr eines Mineralstoffs auf Kosten eines anderen verhindert. Dolomit ist eine ideale Nahrung, um einer Übersäuerung vorzubeugen oder sie zu beheben. Die kristalline Struktur macht es weiterhin zu einem idealen Träger für Biophotonenenergie und damit für die In-Photonic-Technologie, mit der Happy Brain energetisiert wird.



S. 111) Cordyceps sinensis

Als ich vor 15 Jahren den Raupenpilz Cordyceps sinensis kennen lernte, war ich nach kurzer Zeit von der Vielseitigkeit seiner Wirkungen beeindruckt. Dieser Pilz, der in der tibetischen Medizin seit Jahrhunderten geschätzt und vielseitig angewandt wird, deckt ein Wirkungsspektrum ab, das ideal zur Befreiten Ernährung passt. Mir ist keine andere einzelne Substanz oder Pflanze bekannt, die bei der Reduktion von nitrosativem und neurologischem Stress ähnlich wirksam wäre.
Cordyceps sinensis enthält MAO-Hemmer, eine der besten natürlichen Waffen gegen neurologischen Stress. MAO-Enzyme bauen im Gehirn Neurotransmitter ab. Aufgrund dieses Abbaus stehen für beide Aspekte unseres Energierhythmus – die Phase des Wachseins/der Aktivität und die Phase der Regeneration – weniger Neurotransmitter zu Verfügung, was zu Stimmungsschwankungen, einer Anfälligkeit für Depressionen und einem schwachen Immunsystem führen und mit dem Gefühl einhergehen kann, dass es viel Anstrengung kostet, die Aufgaben des Alltags zu bewältigen. MAO-Hemmer reduzieren diese unfreundlichen Enzyme in unserem Gehirn. Die MAO-Hemmer sind z.B. auch für die Wirkung von Johanniskraut verantwortliche, das erfolgreich bei Depressionen verwendet wird.
Cordyceps sinensis enthält außergewöhnlich starke Antioxidantien und erhöht die Leistung der Mitochondrien auf natürliche Weise. Es wird in der TCM zur Stärkung der Nieren- und Leberfunktion eingesetzt und ergänzt damit sehr gut jedes Entgiftungsprogramm.



S. 112) Kurkuma und Kardamon

Kurkuma wird wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung seit Jahrtausenden in asiatischen Ländern geschätzt. Kurkumine, die aktiven Inhaltsstoffe in Kurkuma, tragen nach Ansicht von Dr. Kremer ("Zellsymbiose-Konzept") sehr effektiv zu einer Reduktion von nitrosativem Stress bei. Im Zusammenspiel mit Cordyceps sinensis und der konzentrierten Mineralstoffzufuhr von Dolomit sind Kurkumine besonders wirksam.

Kardamom gehört zur Familie der Ingwergewächse, mit dem Unterschied, dass hier die Frucht und nicht die Wurzel verwendet wird. In der indischen Küche wird Kardamom seit jeher geschätzt, weil er die Verdauung fördert, Blähungen entgegenwirkt, krampflösend ist und generell als Energietonikum angesehen wird.
Meiner Beobachtung nach ist Kardamom heutzutage von besonderem Wert, weil er die Lebensenergie der Nieren stärkt und damit einer der verheerenden Wirkungen von nitrosativem Stress entgegenwirkt. Die nierenstärkende Wirkung von Kardamom wird durch die Synergie mit Cordyceps sinensis noch verbessert.


S. 117) Eine "Happy-Brain-Limonade" kann man sich herstellen, indem man frisch gepressten Saft einer Zitrone, eine Prise Himalaya-Salz, Happy-Brain-Pulver und eventuell etwas Honig oder Agavendicksaft in Rohkostqualität in dem Mengenverhältnis mischt, der für den eigenen Gaumen angenehm ist. Zitronensaft in der Kombination mit einem gesunden Süßungsmittel ist ein altes Rezept der indischen Yogis für ein ausgeglichenes Gemüt. Diese Limonade kann man sehr gut zur Arbeit mitnehmen und zwischendurch trinken.



S. 152 f.) Philosophische Grundlage der modernen Naturwissenschaft – eine Illusion

Ich werde wohl nie eine Konferenz vergessen, auf der ein naturheilkundlich arbeitender Arzt die Erfolge der Rohkosternährung bei schweren Krebserkrankungen erläuterte, u.a. in der renommierten Gerson-Klinik im kalifornischen San Diego. Er konnte seine Aussagen mit medizinischen Befunden untermauern und zahlreiche Beispiele von Patienten aufzeigen, die mit Rohkost gesund wurden, nachdem ihnen von der Schulmedizin jegliche Heilungschance abgesprochen worden war.
Am Ende des Vortrags stand ein Arzt auf und sagte mit einem angewiderten Gesichtsausdruck:

"Sie wollen den Menschen doch wohl nicht weismachen, dass man Krebs mit Salatblättern heilen kann.
Das ist schließlich eine ernste Krankheit, das müssen schon andere Kaliber aufgefahren werden."

Diese Haltung ist geradezu exemplarisch für die weit verbreitete Vorstellung, die "richtigen" Probleme können nur durch invasive, zerstörerische Maßnahmen behoben werden, die nicht der Natur, sondern dem menschlichen Verstand entspringen. Doch unser Verstand ist nur ein kleiner Faden im großen Gewebe des Lebens, er besitzt nicht die Fähigkeit, sich von diesem Netzwerk abzukoppeln und es wirklich objektiv zu betrachten. Genau diese Illusion der kompletten Objektivität des Verstandes und der Beherrschbarkeit des Lebens war die philosophische Grundlage der modernen Naturwissenschaft. Wir können unglaublich viele Informationen über das Leben anhäufen, was auch sehr hilfreich sein kann, aber was Leben wirklich ist, wird sich immer dem analytischen Verstand entziehen, da er selbst nur ein kleiner Teil des Lebens ist.


Mysterium des Lebens wird Intelligenz des Verstandes immer übersteigen


Mit Befreiter Ernährung zu leben, bedeutet, in einem wesentlichen Aspekt des Lebens vom einseitigen Vertrauen in den analytischen Verstand zu einer Geborgenheit in der Weisheit der Natur zurückzukehren. In der Gestaltung meiner eigenen Ernährung und in der Begleitung anderer Menschen bei diesem Thema nutze ich natürlich Analyse und naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Der größere Kontext aber, innerhalb dessen ich den Verstand nutze, ist für mich immer das Mysterium des Lebens, das die Intelligenz des Verstandes immer übersteigen wird. Das Leben weiß, was es tut, es hat sich über unvorstellbare Zeiträume in einem großartig funktionierenden Netzwerk entwickelt. Wir wissen manchmal in einem gewissen Ausmaß, was wir tun, aber wenn wir glauben, in Lebensprozesse invasiv eingreifen zu müssen, sind die Ergebnisse selten positiv.
Befreite Ernährung bringt uns wieder in Kontakt mit der zellulären Intelligenz in Bezug auf die richtige Nahrung. Da wir normalerweise täglich essen und die Nahrungsaufnahme uns unser ganzes Leben begleitet, kann das Erleben von zellulärer Sättigung und das daraus folgende Vertrauen in die eigene Körperintelligenz mit weitreichenden psychologischen Folgen verbunden sein.
Ich habe immer wieder beobachtet, wie die Befreite Ernährung ein Auslöser für Menschen war, eine größere Sensitivität für ihr Leben allgemein und für authentische Bedürfnisse zu entwickeln.

February 5, 2011

Christian Opitz 2010: Befreite Ernährung


lopo)
02/07'11 Eine völlig verschobene Wahrnehmung
02/13'11 Mixed, not shaken. "Gerührt, nicht geschüttelt."
02/13'11 Sunshine Vampires

Eyes of Opitz & Buchbesprechung im Rohkost-Wiki

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S. 17) Essen wie die Ur-Olympioniken oder wie die Krieger Spartas und Roms

Im antiken Griechenland war auch bekannt, dass der Mensch nicht dreimal täglich schwere Mahlzeiten essen sollte. In der griechischen Kultur, in der ein gesunder und gut entwickelter Körper geradezu kultisch verehrt wurde und Naturheilkunde eine hochentwickelte Wissenschaft war, aßen die Menschen tagsüber gewöhnlich sehr leicht. Rohes Gemüse, Früchte, Oliven, Rohmilch-Schafskäse, leicht verdauliche und vitalstoffreiche Rohkost gab den Menschen tagsüber genug Kraft, ohne zu belasten. Abends wurde dann mit richtig großem Hunger eine größere Mahlzeit gegessen. Dieser Rhythmus ist ebenso gut wie jeder andere, der dem Körper irgendwann am Tag Pausen von schwerer Verdauungsarbeit gönnt. Sowohl die für ihre unglaubliche körperliche und geistige Kraft bekannten Krieger Spartas wie auch später die römischen Legionäre aßen tagsüber kleine Mengen an gekeimtem Getreide und erst nach getaner Arbeit (Training, Märsche oder Schlachten) wurde eine richtige Mahlzeit gegessen.
Ori Hofmekler hat auf der Basis dieser antiken Ernährungsrhythmen ein ganzes Ernährungssystem begründet, dass er "Warrior Diet" nennt und das vielen Menschen sehr gut tut. Dabei werden abends erstaunliche Mengen an Nahrung verzehrt, aber eben nach einer längeren Periode des Hungers und der Tätigkeit.
Die Verdauung von Menschen, die einem solchen Rhythmus folgen, leidet keineswegs.


S. 20) Wenn wir uns einmal den Traumabegriff aus der Psychologie ausborgen, können wir ihn auf sinnvolle Weise für das Thema Ernährung abwandeln. Ein Trauma der Psyche entsteht, wenn ein Erlebnis nicht richtig verarbeitet werden kann, weil es zu viel, zu schnell, zu intensiv in Bezug auf bestimmte Gefühle wie Schmerz, Angst, Orientierungslosigkeit etc. ablief. Mit einem starken Trauma in einem bestimmten Bereich versehen, kann die Psyche leicht eine Art von Radar entwickeln, der sie immer wieder zu ähnlichen, schmerzhaften Erlebnissen führt. Es ist z.B. hinreichend bekannt, dass Frauen, die als Kind körperlich misshandelt wurden, sich oft gewalttätige Männer als Partner aussuchen. Wenn sie eine therapeutische Aufarbeitung ihres Traumas aus der Kindheit durchlaufen, können sie dieses Muster meistens hinter sich lassen und einen liebesfähigen Mann finden. Ähnlich verhält es sich mit dem durch Unterernährung traumatisierten Körper. Unterernährung ist traumatisch, weil ...


S. 33) Geniale Smoothies

Ich halte grüne Smoothies, wie sie seit etwa zehn Jahren von Victoria Boutenko propagiert werden, für einen der wichtigsten Beiträge im Bereich der ganzheitlichen Gesundheit, den es in den letzten 100 Jahren gab.
Wie wir ja oft hören, sind geniale Dinge oftmals einfach, und so ist es auch in diesem Fall.
Die Bedeutung von Chlorophyll in der Nahrung ist seit langem bekannt, aber die grünen Smoothies gehen in der praktischen Nutzung der Lebensenergie, die sich im Chlorophyll sammelt, einen weiten Schritt über Salate, Säfte, grüne Nahrungsergänzungsmittel wie Gerstengras etc. hinaus.
Chlorophyll ist ein Wunder der Natur. Bis heute ist die Experimentalphysik nicht in der Lage, die gewaltigen energetischen Vorgänge der Photosynthese, die im Chlorophyll stattfinden, in einem technischen Versuch nachzuahmen. Man kann sich Photosynthese bildlich wie das Zusammenpressen einer gewaltigen Stahlfeder oder des Nord- und Südpols eines Magneten vorstellen – es werden Kräfte aufgewandt, die eigentlich gar nicht möglich sein sollten. Nahrung ist wesentlich mehr als eine Ansammlung chemisch erfassbarer Substanzen. Die Erforschung der Lebensenergien, die nicht materieller Natur sind, wurde zwar im 19. Jh. aus dem westlichen wissenschaftlichen Denken verbannt, gewinnt aber in den letzten 30 Jahren wieder zunehmend an Bedeutung.
Besonders die Biophotonenforschung von Prof. Fritz-Albert Popp sowie die Forschung von Dr. Johanna Budwig im Bereich der biologisch relevanten Elektronen sind erwähnenswert. Biophotonen sind Lichtteilchen, die eine aktive Rolle in der Organisation von Stoffwechselvorgängen spielen. Elektronen, die Träger elektrischer Ladung, geben solche Biophotonen als Signalüberträger ab und nehmen sie wieder auf.
Durch diese Kommunikation an der Grenze zwischen Materie und Energie wird aus dem gigantischen Komplex einer Zelle ein geordnetes Geschehen. Zahlreiche Experimente haben gezeigt, dass eine Störung dieser Vorgänge im Bereich des Biophotonenaustauschs den Stoffwechsel einer Zelle erheblich stören und bis zum Zelltod führen kann, ohne dass es einen Eingriff auf chemischer Ebene gibt.

Nahrung ist ein Träger von Lebensenergie, die entweder stark, harmonisch und lebensspendend oder schwach, devitalisiert und chaotisch ist. Die gleichen physikalischen Vorgänge, die einer Pflanze erlauben, ihren Stoffwechsel intelligent zu organisieren, finden auch in unserem Körper statt. Eine ganz wesentliche Umsetzung von Lebensenergie in die materielle Form findet im Chlorophyll statt. Grüne Pflanzen spielen deshalb in der Nahrungskette eine entscheidende Rolle. [...] Unsere nächsten Verwandten im Tierreich, die Primaten, leben primär von grünen Blättern. Bei Schimpansen machen grüne Blätter 45-50 % der Nahrungsmenge aus, bei Gorillas etwa 80 %. Da wir mit diesen Primaten die größte Übereinstimmung aufweisen, was den Stoffwechsel betrifft, und diese Tiere in freier Wildbahn völlig frei von degenerativen Erkrankungen sind, ist ihre Ernährung ein interessanter Hinweis darauf, was für uns möglich ist, wenn grüne Blätter einen wesentlichen Anteil unserer Nahrung ausmachen.



S. 36 f.) Bingo: ein Selbstläufer

Da die Boutenkos unter Anhängern der Rohkosternährung in den USA bereits sehr bekannt waren, sprachen sich die Neuigkeiten über die grünen Smoothies in diesen Kreisen schnell herum. Ich lebte damals zufällig im gleichen Ort wie die Familie Boutenko, dem schmucken Städtchen Ashland im US-Bundesstaat Oregon, und so erfuhr ich früh von den grünen Smoothies. Drei Tage und etwa vier Liter grüne Smoothies später war mir klar: "Das ist es."
Ich begann, grüne Smoothies Bekannten, Seminarteilnehmern und Klienten zu empfehlen, mit der Bitte, dass sie mir nach einigen Wochen Rückmeldung geben mögen. Viele dieser Menschen sind regelmäßig oder zumindest gelegentlich mit mir in Kontakt und bislang hat jeder ohne Ausnahme erlebt, dass grüne Smoothies eine perfekte Nahrung darstellen und den Körper besser ernähren als Salate, Säfte, gekochtes Gemüse, grüne Graspulver oder irgendetwas sonst aus dem vegetabilen Nahrungsangebot.
Wer einmal einige Wochen lang täglich grüne Smoothies zu sich nimmt, bleibt dabei. Die Erfahrung, wirklich satt zu sein, dieses klare, unmissverständliche Erleben, dass der Körper hat, was er wirklich braucht, ist einfach zu überzeugend und zu angenehm, als dass man damit wieder aufhören würde.
Grüne Smoothies sind daher auch eine Ernährungsmaßnahme, deren Durchführung auf Dauer keine Disziplin oder Willenskraft benötigt. Zelluläre Sättigung ist ein Körpergefühl, das einem fehlt, wenn man es erst einmal kennt. Niemand, der mir bisher begegnet ist und der mit grünen Smoothies begonnen hat, musste sich mit Disziplin oder rationalen Argumenten davon überzeugen, weiterzumachen.
Zelluläre Sättigung ist genussvoll. Es ist eine Erfahrung, die mit allen falschen Ideen über freudlose gesunde Ernährung oder Verzicht als Preis für Gesundheit aufräumt.



S. 42 f.) Genuss wird neu erlebt

Wenn ich von den oben genannten Wirkungen der grünen Smoothies spreche, bekomme ich manchmal die Frage gestellt, ob ich denn noch irgendwas anderes genieße und Freude am Essen habe. Ohne Zucker, Kaffee und einige andere lieb gewonnenen Genussmittel haben manche Menschen das Gefühl, viel Genuss zu verlieren.
Aber diese Vorstellung geht damit einher, dass viele glauben, die Genussmittel würden auch in Zukunft den gleichen Reiz ausüben und ohne sie zu leben stets ein Gefühl des Verzichts mit sich bringen. Wenn dann grüne Smoothies zu einem neuen Grundnahrungsmittel geworden sind, stellen die gleichen Menschen manchmal erst im Rückblick fest, dass sie schon seit geraumer Zeit gar keine Lust mehr auf Schokolade, Kaffee oder ein anderes Genussmittel haben und einfach kaum noch an diese Dinge denken. Gleichzeitig entdeckt man interessante Geschmacksvariationen bei grünen Smoothies, kauft sich vielleicht neue exotische Früchte, die man noch nie gegessen hat, merkt plötzlich, wie viel Spaß es macht, Unkraut im Garten nicht mehr als Feind, sondern als Zutat fürs Mittagessen zu betrachten oder Wildkräuter beim Spazierengehen zu identifizieren und zu pflücken.
Genuss ist eine Empfindung, die in uns stattfindet, sie ist nicht an sich in Nahrungsmitteln vorhanden.
Zelluläre Sättigung verändert diese Empfindung. Ein unterernährtes Gehirn wird immer eine Art Fehlfunktion der Geschmacksempfindungen erzeugen und Dinge lecker finden, die eher auf den Sondermüll als in den menschlichen Körper gehören. Um gesunde Reize genießen zu können, bedarf es einer Freiheit von Überreizung und ein Mindestmaß an zellulärer Sättigung. Wenn wir grüne Smoothies zu uns nehmen, wird dieser Punkt schnell erreicht. Wilde essbare Grünpflanzen lösen dann Lustgefühle aus, während die früher geliebte Torte jetzt quietschend süß schmeckt.



S. 50 f.) Bedeutung des biologischen Anbaus

Für grüne Smoothies sollten Blattgemüse und Früchte aus biologischem Anbau verwendet werden.
Die konventionelle Landwirtschaft hat sich in eine Richtung entwickelt, die auf Dauer nicht tragfähig für die Erde und die Gesundheit der Menschen ist. In der konventionellen Landwirtschaft ist der Fokus vollständig darauf gerichtet, die Erträge kurzfristig zu steigern, ohne Rücksicht auf die langfristigen Folgen für Umwelt und menschliche Gesundheit. Mit Monokulturen und künstlicher Düngung lassen sich kurzfristig auch Ertragssteigerungen erzielen, doch auf diese Weise hochgeputschte Nutzpflanzen gleichen einem Bodybuilder, der mit Anabolika beeindruckende Muskelmasse aufbaut, aber dessen innere Organe dabei atrophieren. Die Lebensfunktionen einer Pflanze werden geschwächt, wenn das Wachstum und die Größe ihrer essbaren Teile mit völlig unnatürlichen Mitteln immer stärker manipuliert werden. Die bioelektrische Energie solcher Pflanzen ist schwach und disharmonisch.
Die Biophotonenforschung nach Prof. Popp zeigt, dass die Biophotonenstrahlung konventioneller Nutzpflanzen kaum Kohärenz hat. Dies ist ein wesentlicher Indikator dafür, wie gut die in einem Nahrungsmittel enthaltenen Vitalstoffe auch wirklich im menschlichen Stoffwechsel verwertet werden können. Das bloße Vorhandensein eines Vitamins, Enzyms oder Mineralstoffs in der Nahrung ist diesbezüglich wenig aussagekräftig. So haben heutzutage viele Menschen einen funktionalen Mangel an Kalzium, auch wenn genügend von diesem wichtigen Mineral mit der Nahrung zugeführt wird. Pasteurisierte Milchprodukte können dem Körper mehr Kalzium entziehen als ihm zuführen, obwohl Milch generell als Kalziumlieferant gepriesen wird. Ein Eisenmangel kann auch dann bestehen, wenn genügend Eisen aufgenommen wird, weil die tatsächliche Nutzung für den Aufbau der roten Blutkörperchen gestört ist.



S. 62) Wieso "befreit"

Manchmal begegnen mir Menschen, die ein bestimmtes Ernährungssystem zu einer Quasi-Religion erhoben haben. Ich würde niemals empfehlen, dies mit der Befreiten Ernährung zu tun. Meine bisherige Beobachtung ist die, dass Menschen bei der Befreiten Ernährung bleiben, weil es ihnen ihr Körperinstinkt sagt, nicht weil ich es ihnen sage. Aber wenn jemand mit der Befreiten Ernährung vertraut ist und etwas anderes ausprobieren will, nur zu. Ich habe mehr Vertrauen in die Körperinstinkte der Menschen als in irgendwelche Theorien, meine eigenen eingeschlossen.
Vielleicht hat jemand mit einem anderen Ernährungssystem gute Erfahrungen gemacht und zögert, diese mal zur Seite zu stellen, um etwas Neues zu versuchen.
Es dauert meiner Beobachtung nach nie länger als drei bis vier Monate, bis man die zelluläre Sättigung der Befreiten Ernährung erlebt, was dazu führt, dass man von ganz allein damit weitermachen will. Die Befreite Ernährung sehe ich auch nicht im Widerspruch zu den Erkenntnissen der großen Pioniere der natürlichen Ernährung wie Weston Price, Dr. Bruker, Dr. Johanna Budwig, Bernhard Jensen, Paavo Airola, Gabriel Cousens und vieler anderer.
Die Befreite Ernährung bezieht das Wissen aus anderen Ernährungssystemen mit ein und will letzten Endes die Menschen von allen theoretischen Konzepten befreien – wenn ihre Körperinstinkte durch zelluläre Sättigung erweckt sind, brauchen sie weder meine noch sonstige Theorien.



S. 66 f.) Weston Price

Wenn wir die Zusammensetzung des Fetts in der menschlichen Muttermilch betrachten, erkennen wir ein Übergewicht an gesättigten Fettsäuren und einen kleinen Anteil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Ein Übergewicht an gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren findet sich auch in der Ernährung gesunder Völker. Hier ist die Forschung von Weston Price von großer Bedeutung.
Weston Price war Zahnarzt in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio und erkannte 1920 eine erschreckende Zunahme degenerativer Zahn- und Kiefererkrankungen bei Menschen, die vom Land in die Städte zogen und ihre traditionellen Lebensmittel zugunsten von Konserven, Milchpulver, Zucker, Weißmehlprodukten und anderer denaturierter Nahrung aufgaben. Diese Beobachtung veranlasste Weston Price, auf der ganzen Welt nach gesunden Völkern zu suchen und ihre Ernährungsgewohnheiten zu studieren.
In einer Zeit ohne Reisebüros, Linienflüge, ganz zu schweigen vom Internet, war es eine bemerkenswerte Leistung, dass es ihm gelang, zwischen 1920 und 1930 gesunde Bevölkerungsgruppen auf der ganzen Welt ausfindig zu machen und eine Zeit lang bei ihnen zu leben. Price war ein sehr gewissenhafter Forscher und es war die perfekte Zeit für seine Studien. Im Jahrzehnt seiner Forschungsreisen fand er diverse Völker, bei denen ein Teil des Volkes die traditionelle, weitestgehend naturbelassene Nahrung zu sich nahm, und ein anderer Teil begann, auf westlich-zivilisierte Nahrungsmittel umzusteigen. So konnte Price die unterschiedlichen Wirkungen von naturbelassener und denaturierter Nahrung wirksam untersuchen.
Die Ergebnisse dieser Forschungen sind bis heute eines der eindrucksvollsten Zeugnisse, wie tief greifend unsere Nahrung die Lebensqualität beeinflusst. Bei den Naturvölkern, die ihre traditionelle, natürlich gewachsene Nahrung hatten, gab es einen Kariesbefall bei weniger als 1 % der Zähne. Innerhalb weniger Jahre mit zivilisierter Nahrung lag dieser Befall bei 30 bis 40 %, ähnlich wie es in der westlichen Welt der Fall ist. Weston Price fand heraus, dass einige Krankheiten, wie z.B. eine akute Angina Pectoris, nur bei Menschen auftreten, die gleichzeitig Karies haben.